Ausschnitt aus der Clips Ausgabe September 2017
Im Sommer 2016 hieß es bei uns: Steuerprüfung. Natürlich erst einmal ein komisches Gefühl. Da ich für die Buchführung in unserem Betrieb zuständig bin, habe ich den Fragebogen durchgearbeitet. Wie viele Haarfärbungen werden nach einer Dauerwelle durchgeführt, wie viel Schampoo wird pro Haarwäsche benutzt – ich hatte Angst vor nicht konkreten Angaben, die dann geschätzt werden. So setzte ich auf optimale Vorbereitung und schrieb zu dem Fragebogen auch einen ausführlichen Brief, um unsere Arbeitsabläufe, Preisgestaltung oder Verbrauch plausibel zu erklären. Daraus ergab sich ein Durchschnittwert. Der Steuerprüfer war dann sehr nett und hat uns Zeit eingeräumt, um alles vorzulegen. Unser Kassensystem und die Kundendaten mussten von den letzten fünf Jahren auf einen Stick gezogen werden. Auf Softwaredaten konnte nur ein Spezialist zugreifen. Dass Kundendaten im PC festgehalten werden, war für den Prüfer Neuland. So habe ich ihm alles detailliert erklärt. Zudem habe ich ihn in unseren Salon eingeladen, um sich ein Bild unserer Abläufe zu machen. Bei 19 Mitarbeitern haben wir keine andere Möglichkeit, als einen strukturierten Betrieb zu führen. Angefangen von einer Stempeluhr bis zu einer gut geführten Buchführung. Alles ist sofort griffbereit und erklärbar – der Steuerprüfer war beeindruckt. Die Prüfung selbst fand beim Steuerberater statt, bei Fragen stand ich sofort zur Verfügung. So ging alles innerhalb von ein paar Wochen über die Bühne. Wir bekamen einen ausführlichen Bericht und eine kleine Nachzahlung.